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Das Department Sport & Gesundheit gliedert sich in die zwei Bereiche Sportwissenschaft und Ernährung, Konsum und Gesundheit mit insgesamt 12 Arbeitsgruppen. Lesen Sie unser Kurzporträt.

Nach­ruf Prof. Dr. Lo­thar Schnei­der

Mit tiefer Trauer und großem Respekt nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Lothar Schneider, der am 24. Januar 2024 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Prof. Dr. Schneider hinterlässt eine beeindruckende akademische Hinterlassenschaft, die uns noch lange begleiten wird.

Prof. Dr. Schneider wurde am 7. April 1937 in Stöblitz bei Cottbus geboren. Nach seinem Stu­dium der Volkswirtschaft an den  Universitäten Hamburg und  Göttingen promovierte er im Jahr 1966 bei Erich Egner zum  Dr. rer. pol. mit einer Dissertation zum „Arbeiterhaushalt im 18. und 19. Jahrhundert, dargestellt am Heim- und Industriearbeiter“. Während seiner Göt­tinger Zeit als Assistent bei Erich Egner war Lothar Schneider 1. Geschäftsführer des von Eg­ner gegründeten  DGH-Fachausschusses Strukturwandel der Hauswirtschaft. Er selbst war Gründer und erster Vorsitzender des DGH-Fachausschusses Beratungswesen. Nach einer Zwi­schenstation als Assistent bei Helga Schmucker am Institut für Wirtschaftslehre des Haus­halts und Verbrauchsforschung in den Jahren 1966 und 1967 zog es Lothar Schneider in die freie Wirtschaft. Von 1968 bis 1973 arbeitete er in der Kölner Westag Werbeagentur und konzipierte Werbekampagnen u. a. für diverse Landes- und Bundesministerien. Während die­ser Zeit nahm er einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Aachen an. Dort wurde er dann im Jahr 1974 Studienprofessor für das Fach „Haushaltswis­senschaft“ mit dem Schwerpunkt „Wirtschaftslehre des Haushalts“. Hier entwickelte Lothar Schneider einen seiner Arbeitsschwerpunkte, nämlich Verbrauchererziehung im Rahmen des Lehramts an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I.

Ab dem 1. April 1980 übernahm er eine Professur an der Universität-Gesamthochschule in Wuppertal und wurde dort dann auch vom Studienprofessor zum ordentlichen Professor überführt. Gleichzeitig führt er den auslaufenden Aachener Studiengang bis zum Winterse­mester 1981/82 zu Ende.

1983 wurden in Nordrhein-Westfalen Hochschulstandorte zusammengelegt und Studien­gänge geschlossen, davon betroffen war auch der Standort Wuppertal. So kam Lothar Schnei­der 1983 als Nachfolger von Studienprofessorin Rehermann an die Universität-Gesamthoch­schule Paderborn. Dort baute er mit dem gleichzeitig berufenen Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Roland Bitsch und der Akademischen Oberrätin Dr. Barbara Fegebank den Lehramts­studiengang Hauswirtschaftswissenschaft weiter auf.

Lothar Schneider organisierte Fachtagungen und Lehrerfortbildungen, er war in den 1980er Jahren Mitglied in Lehrplankommissionen, von 1981 bis 1985 Mitautor von Schulbüchern und realisierte von 1979 bis 1981 und 1993 bis 1995 u. a. gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Paderborn Fernstudien in der Lehrerbildung. Seine zentralen wissenschaftlichen Arbeitsgebiete waren im Rahmen der Haushaltswissenschaft Verbraucherverhalten sowie Umwelt und Nachhaltigkeit. Während seiner aktiven Zeit als Hochschullehrer warb er zahlrei­che Projekte zur Ethik des Umwelthandelns, zum Umweltbewusstsein und -verhalten, zur Umweltberatung, zum nachhaltigen Wirtschaften, zur Lokalen Agenda 21, zur Entwicklung von Kommunikationskonzepten und Medien im Gesundheits- und Umweltbereich ein.

2001 ging Lothar Schneider in den Ruhestand mit dem festen Vorsatz zukünftig mehr Zeit mit seiner Frau Elinor auf seiner geliebten Urlaubsinsel Korsika zu verbringen. Über seine Tätig­keit als Geschäftsführender Gesellschafter  der „ifep Kommunikationsforschung GmbH“, Köln und als Vorstandsmitglied des Instituts für empirische Psychologie und Sozialforschung e.V., Köln sowie als Aktiver Gesellschafter im „Kolleg für Management und Gestaltung nachhalti­ger Entwicklung gGmbH“, Berlin blieb er auch nach 2001 seinen Arbeitsschwerpunkten treu. Allerdings erlebte er dabei auch schwere Rückschläge, da die genannten Institute Konkurs anmelden mussten und Lothar Schneider teilweise mit seinem persönlichen Vermögen haf­ten musste.

2004 wurde er bis 2010 zum Vorsitzenden eines neu gegründeten Beirats der Verbraucher­zentrale NRW gewählt. Lothar Schneider veröffentlichte 35 Bücher, ca. 100 Artikel, Projektbe­richte, Unterrichtswerke, Mediensysteme, Drehbücher und CD-ROMs.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Elinor und seinen Kindern Corinne und Stefan, die in ihm einen liebevollen Ehemann und Vater verloren haben. Wir werden Prof. Dr. Lothar Schneider stets in dankbarer Erinnerung behalten und sein Andenken in Ehren halten.

 

Paderborn, den 16. Juli 2024

 

 

Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies                                       Prof. Dr. Helmut Heseker

Se­kre­ta­ri­at