Analyse auf der Ebene von Trainer*innen und Schieds-/Kampfrichter*innen

Der Diskurs über die anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen in den Führungspositionen des Sports und fehlende Chancengleichheit wird im internationalen Raum bereits seit den 1980er Jahren geführt. Auch im deutschsprachigen Raum wird seit Anfang der 2000er Jahre die Strategie des Gender Mainstreaming aufgegriffen und erste Praxismaßnahmen zur Frauenförderung umgesetzt. Im Gegensatz zur Ebene der Funktionärinnen gibt es jedoch erst seit kurzem praktische Fördermaßnahmen für die Zielgruppe der Trainer*innen und Kampf-/Schiedsrichter*innen. An dieser Stelle setzt das aktuelle Forschungsvorhaben Chance2Lead an, dass dazu beitragen soll, langfristig gendergerechte Führungs- und Organisationsstrukturen im Sport zu entwickeln, den Anteil weiblicher Führungskräfte im Handlungsfeld der Trainer*innen und der Schieds-/Kampfrichter*innen zu erhöhen und damit die aktuell brachliegenden Kompetenzen und Potenziale weiblicher Führungsverantwortung zu aktivieren. Ziel des Forschungsvorhaben ist es

1. zu untersuchen, inwiefern auf der Führungsebene verschiedener Handlungsfelder des Sports eine Chancengleichheit der Geschlechter besteht,
2. unter Mitberücksichtigung einer intersektionalen Perspektive etwaige Barrieren für Frauen in ihren Karriereverläufen sowohl auf struktureller als auch auf kultureller Ebene zu identifizieren,
3. Begründungen für die – trotz der vielfach durchgeführten Fördermaßnahmen der letzten Jahre – anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen in Spitzenpositionen des organisierten Sports zu finden und
4. unter Einbeziehung relevanter Akteur*innen Handlungsempfehlungen für die Praxis im Hinblick auf eine zukünftige gesteigerte Chancengleichheit zu entwickeln.

 Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Radtke

Projektmitarbeit: Kirsten Budde (WiMi), Lisa-Marie Picht (WHB)

Laufzeit: Mai 2024 bis April 2027

Mittelgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp)