Lehr­rei­cher au­to­bio­gra­fi­scher Gast­vor­trag von Ju­li­an Les­ke zu Au­tis­mus als Teil der Bil­dungs­vi­ta: „Ich bin ein Au­tist – und ich lie­be es, ein Au­tist zu sein.“

Auf Einladung des Arbeitsbereichs Inklusion im Sport hielt Julian Leske, der im Alter von 18 Jahren die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS) erhielt, in der Grundlagenvorlesung von Prof. Radtke am 21.05.2025 einen kurzweiligen und äußerst interessanten Vortrag zum Thema „Autismus als Teil der Bildungsvita. Ein autobiographischer Bericht aus dem (Sport-)Unterricht“. 

Die rund 60 anwesenden Lehramtsstudierenden erfuhren, wie der 33-jährige, der als Verwaltungsbeamter in einem Bundesministerium tätig ist, seinen Alltag mit Autismus in Kindheit und Jugend erlebt hat und welche Strategien er entwickelt hat, um mit bestimmten Wahrnehmungsbesonderheiten umzugehen. Julian Leske beschreibt Autismus als eine „soziale Unmündigkeit“, und es war faszinierend zu hören, welche Methoden er sich angeeignet hat, um den Herausforderungen in sozialen Interaktionen zu begegnen.

Für die zukünftigen Lehrkräfte war es äußerst gewinnbringend zu hören, welchen Umgang sich Julian Leske von seinen (Sport-)Lehrkräften gewünscht hätte, um als Schüler u. a. im Sportunterricht gleichberechtigte Teilhabe und Erfolgsmomente zu erfahren. 

Wir bedanken uns herzlich bei Julian Leske für seine Zeit und Expertise und freuen uns darauf, ihn zukünftig erneut an der Uni Paderborn begrüßen zu dürfen.

Dass der Vortrag einen nachhaltigen Eindruck bei den Anwesenden hinterlassen hat, belegen folgende Aussagen von Studierenden:

Die Begegnung mit Julian Leske hat mich wirklich bewegt. Es war beeindruckend, wie offen und ehrlich er von seinem Leben als Asperger-Autist erzählt hat. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, wie bewusst er soziale Situationen wahrnehmen und analysieren muss, etwas, das für viele von uns ganz selbstverständlich ist.

Für meine zukünftige Rolle als Lehrerin nehme ich mit, dass individuelle Besonderheiten keine Defizite sind, sondern Teil der Persönlichkeit. Menschen mit Autismus können viel leisten, brauchen dafür aber manchmal andere Rahmenbedingungen. Es gilt, sensibel zu sein, zuzuhören, Geduld zu haben und Raum für verschiedene Denkweisen zu schaffen. Besonders wichtig scheint mir der direkte Austausch mit Betroffenen.

Die Sitzung mit Julian Leske hat mich tief beeindruckt und wird mir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Besonders bewegend war seine offene, ehrliche und selbstironische Schilderung seines Lebens als Asperger-Autist. Dadurch erhielt ich wertvolle Einblicke in die alltäglichen Herausforderungen autistischer Menschen und den Weg, den Herr Leske mit viel Eigeninitiative gegangen ist.

Der Vortrag Ansicht wird mir immer in Erinnerung bleiben, da es ein wirklich lehrreicher und spannender Vortrag war. Ich habe vor allem viel davon mitgenommen, was schiefgelaufen ist und wie man hätte dies ändern können. Denn ich hatte das Gefühl manchmal sind es nur Kleinigkeiten Die etwas verändern können, wie zum Beispiel nachfragen ob jemand eine Pause benötigt, um Stress oder triggernde Dinge zu verarbeiten. 

Ich fand es sehr gut, auch mal die Perspektive von einem Menschen mit Autismus zu sehen und ihn selbst kennen zu lernen. Sonst hört man immer nur von anderen etwas über Autismus und nicht von der Person selbst. Ich persönlich kenne keine Person mit Autismus und habe mich zuvor auch noch mit niemandem, der Autismus hat unterhalten. 

Die Sitzung mit Julian Leske hat mich echt beeindruckt. Es war spannend und auch berührend, wie ehrlich und offen er über sein Leben als Autist gesprochen hat. Besonders stark fand ich den Moment, als er gesagt hat: Ich bin ein Autist – und ich liebe es, ein Autist zu sein.“ Dieser Satz ist mir im Kopf geblieben, weil man sowas viel zu selten hört. Meistens wird Autismus eher als „Problem“ dargestellt, dabei hat Julian gezeigt, dass es auch ganz anders gehen kann – mit Stolz und Selbstbewusstsein.