Kin­der in Bad Wün­nen­berg jonglie­ren sich fit

Wenn in den nächsten Tagen Kinder in Bad Wünnenberg, Fürstenberg und Haaren vermehrt mit kleinen Bällen in der Öffentlichkeit jonglieren, liegt das nicht daran, dass ein Zirkus-Virus ausgebrochen ist. Die Grundschülerinnen und -schüler nehmen bis zum Beginn der Sommerferien an einem Bewegungsprogramm der Universität Paderborn teil. Entwickelt wurde es von Wissenschaftlerinnen des Arbeitsbereiches Kindheits- und Jugendforschung im Sport unter der Leitung von Prof. Dr. Miriam Kehne.
Das Programm trägt den Titel „Jonglier dich fit“ und bietet den Kindern Bewegungsanreize, da ursprünglich geplante Maßnahmen aufgrund der Corona-Situation nicht stattfinden können.
Jedes Kind, das derzeit eine der Grundschulen in Bad Wünnenberg, Fürstenberg und Haaren besucht, hat ein Set mit drei Jonglierbällen und ein Aufgabenheft „Jonglier dich fit“ erhalten. Hier sind für jeden Tag der Woche bis zum Beginn der Sommerferien Aufgaben enthalten, die sich im Schwierigkeitsgrad steigern. „Unser Ziel ist es, dass die Kinder an das Jonglieren herangeführt werden und sich mit den Jonglierbällen auseinandersetzen können. Wir erhoffen uns, dass die Kinder dadurch Anreize finden, sich zu bewegen“, sagt die Projektkoordinatorin Julia Möhring M.A. vom Arbeitsbereich Kindheits- und Jugendforschung im Sport. „Beim Jonglieren spielt nicht nur der Bewegungsaspekt eine Rolle. Die Kinder werden auch auf kognitiver Ebene gefordert und gefördert.“
Das Jonglage-Programm gehört zum Projekt Aktive Kids, das wiederum Teil der Initiative der Stadt Bad Wünnenberg mit dem Titel „Gesund von Anfang an durch Bewegung und Ernährung“ ist. Das Projekt „Aktive Kids in Bad Wünnenberg“ wird seit 2019 für eine Laufzeit von drei Jahren durch die Energiestiftung Sintfeld und Mittel der Universität Paderborn finanziert.
„Vor dem Hintergrund der zunehmenden körperlichen Inaktivität von Heranwachsenden soll im Rahmen des Projektes eine evidenzbasierte Modellregion zur Bewegungsförderung von Kindern in Bad Wünnenberg entwickelt werden“, sagt Prof. Dr. Miriam Kehne. „Grundschule und Kita stehen dabei als zentrale Institutionen der Kindheit im Fokus der Überlegungen. Es geht unter anderem darum, Strukturen und Rahmenbedingungen zur Bewegungsförderung zu schaffen.“
Alle Maßnahmen werden an den Bedarfen und der aktuellen Situation in der Kommune Bad Wünnenberg ausgerichtet sowie mit dem Ziel der Nachhaltigkeit entwickelt.
Christoph Rüther, Bürgermeister der Stadt Bad Wünnenberg, freut sich über die Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn: „Vor allem in Zeiten eingeschränkter Mobilität merken wir, wie wichtig regelmäßige Bewegungsangebote vor allem auch für Kinder sind. Das Programm „Jonglier dich fit“ ist ein niedrigschwelliges Angebot, das genau zur richtigen Zeit kommt und den Kindern viel Spaß bringt.“
In jedem Fall wird es die artistischen Fähigkeiten der Schulkinder aus Bad Wünnenberg, Fürstenberg und Haaren nachhaltig steigern und auch den Zuschauern der individuellen Darbietungen viel Freude bereiten.

Finja Satzinger (links) und Renate Ostwald, Sportbeauftragte der Grundschule in Haaren, mit den Jonglier-Sets. Foto: Universität Paderborn