Sport als Apo­theke: Neur­o­lo­gis­cher Ge­sund­heitss­port

Programmleitung: Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger

Task Force: Prof. Dr. Dr. Reinsberger

Team: Franziska van den Bongard, Julia Ströhlein, Franziska Siche-Pantel

Der Fokus des Programms liegt auf der Erforschung der Auswirkungen von Sport auf die pathologischen Veränderungen physiologischer Netzwerke bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen.

Nach Berichten der Weltgesundheitsorganisation gehören Epilepsien, Demenzen und Parkinson-Syndrome zu den häufigsten neurologischen bzw. neurodegenerativen Erkrankungen der Welt.  Diese Krankheitsbilder gehen mit pathologischen Veränderungen miteinander interagierender physiologischer Netzwerke einher und rufen verschiedenartige Symptome hervor. Sport und körperliche Aktivität ist als ganzheitlicher Ansatz in der Lage verschiedene physiologischer Netzwerke (wie bspw. Hirn-Netzwerke, autonome Netzwerke, kardiale und Immunnetzwerke) positiv zu beeinflussen.

In drei miteinander verknüpften Forschungsansätzen wird in unserem Institut der Frage nachgegangen, wie Sport und körperliche Aktivität

  • als akuter Stimulus auf Hirn, autonome und kardiale Netzwerke bei Menschen mit Epilepsien wirkt,
  • als chronischer Stimulus Hirn-Netzwerke und immunmodulatorische Stoffwechselvorgänge bei älteren Menschen mit möglichem Demenzrisiko beeinflusst und
  • als therapeutischer Stimulus Symptome autonomer Dysfunktionen, sowie autonomer Nervensystemaktivität bei Parkinson-Syndromen unter Beachtung gendermedizinischer Aspekte verändert.

Diese Erkenntnisse sollen langfristig dazu genutzt werden, Empfehlungen hinsichtlich Dosierung und Art körperlicher Aktivität für Patient*innen mit neurologischen bzw. neurodegenerativen Erkrankungen zu generieren und darauf basierend angepasste Bewegungsprogramme zu entwickeln.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Epilepsien, als häufige neurologische Erkrankungen, nicht nur auf das Gehirn, sondern auch auf den gesamten Körper auswirken können. Manche dieser Veränderungen werden allerdings erst in bestimmten Situationen sichtbar, sodass in dieser Studie eine körperliche Belastung auf dem Fahrrad genutzt wird, um mögliche Unterschiede in den hervorgerufenen körperlichen Reaktionen (Herz, Nervensystem, Gehirn) zwischen gesunden Personen und Epilepsiepatienten herauszustellen.

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Die Gruppe der Parkinson-Syndrome ist die häufigste und am schnellsten zunehmende Erkrankung aus dem Formenkreis der neurologischen Bewegungsstörungen in westlichen Industrienationen. Neben den bekannten motorischen Kardinalsymptomen stellen insbesondere die Beschwerdebilder aus dem autonomen Nervensystem eine Qualitätsminderung der täglichen Lebenswelt Betroffener dar.

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