Sportassoziierte Concussion und Aktivität im autonomen Nervensystem während Return-to-Play
Bereich: Angewandte Sportmedizin, Sportverletzungen, Neurophysiologie
Zielgruppe: Leistungssport
Ziel:
Ziel ist es, den Verlauf des RTP mit objektiven Parametern zu beschreiben und das Verständnis der durch saC induzierten (patho-)physiologischen Veränderungen für weitere klinische Anwendungen zu verbessern.
- Auswirkungen einer saC auf die Aktivität im ANS zu erfassen
- Verlauf des RTPs anhand von objektiven Parametern zu individualisieren
- Richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zum Sport abzuleiten
- Sensibilisierung für alle im (Leistungs-)Sport Beteiligten für das Thema saC
Kurzbeschreibung:
Die Erforschung sportassoziierte Concussions (saC) ist seit den 1970er Jahren vermehrt in den (sport-) wissenschaftlichen Fokus gerückt (Reinsberger et al., 2016; McCrory et al., 2017). Relevante Forschungsfelder und Versorgungslücken in Deutschland wurden kürzlich im Rahmen einer BISp-Expertise zum Umgang mit Schädel-Hirn-Traumata im deutschen Spitzensport definiert und kommuniziert (Reinsberger et al., 2016). Speziell fehlen neben diagnostischen Standards der saC evidenzbasierte Behandlungs- und Rehabilitations-Richtlinien, bei denen der Fokus auf die individuellen und nachhaltigen Folgen durch saC gelegt werden sollte. Insbesondere das Return-to-Play (RTP) erfolgt derzeit auf Basis klinischer Kriterien und ohne objektive Biomarker.
Veränderungen der Aktivität im autonomen Nervensystem (ANS) nach saC deuten auf saC induzierte Störungen der Regulation vegetativer Prozesse hin (Blake et al., 2015; Esterov et al., 2017). Parameter der Aktivität im ANS finden bislang noch keine systematische klinische Anwendung bei saC, obwohl diese prinzipiell auch im Umfeld des Spitzensports valide, sensitiv und nicht-invasiv messbar sind (Jakobsmeyer, 2017). Im Rahmen des Projektes wird die Aktivität im ANS nach saC mithilfe von Messungen der Herzfrequenzvariabilität (HRV) und der elektrodermalen Aktivität (EDA) vor und nach Belastungen, die im Rahmen des RTP-Protokolls angesetzt werden, sowie im Schlaf analysiert. Ergänzend dazu werden das subjektive Belastungsempfinden, die Schlafqualität sowie die Schlafquantität erhoben.
Laufzeit: 2019 - 2020
Team:
Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger
Dr. Rasmus Jakobsmeyer
Carina Delling, M.A.
Projektförderer und –partner:
Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp)