Uni-Forschungsprojekt will paralympischen Athletinnen und Athleten Rückenwind geben

30.01.2019

Im Jahr 1960 fanden in Rom die ersten paralympischen Spiele statt. Seither wetteifern Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen alle vier Jahre um paralympische Medaillen. In Deutschland wächst die Bedeutung des paralympischen Sports stetig; mittlerweile gibt es Bundesstützpunkte, die an Olympiastützpunkte angebunden sind und auch mit sonstigen Einrichtungen des Nichtbehinderten-Leistungssports verknüpft sind.
Die Einführung der Bundesstützpunkte im paralympischen Sport wurde bisher nicht wissenschaftlich begleitet. Das ändert sich jetzt: Prof. Dr. Sabine Radtke, Leiterin der AG Inklusion im Sport innerhalb des Departements Sport & Gesundheit der Universität Paderborn, leitet das Forschungsprojekt „Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympischen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports“. Gefördert wird die Untersuchung vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft, das zum Bundesministerium des Innern gehört.

Projekt läuft bis 2020
Durchgeführt wird das Projekt von M. Pia Freier, die jetzt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Inklusion im Sport ihre Tätigkeit aufgenommen hat.
„Mich reizt es zu erforschen, welche Veränderungen notwendig sind, um die Athletinnen und Athleten in Zukunft bestmöglich zu fördern“, sagt M. Pia Freier.
Dazu will die 28-Jährige zunächst die bestehenden Strukturen analysieren und alle zur Verfügung stehenden Informationen zusammentragen.
Im nächsten Schritt stehen Interviews mit Expertinnen und Experten – das sind Verantwortliche in den bestehenden Strukturen – auf der Agenda. Abschließend werden im Rahmen von Gruppendiskussionen paralympische Sportlerinnen und Sportler hinsichtlich ihrer Anforderungen an Unterstützung für ihren Spitzensport befragt.
Erste Ergebnisse könnten Ende 2020 nach den XVI. Paralympischen Sommerspielen, die in Tokio stattfinden, vorliegen.

Salzburg – Bochum – Paderborn
M. Pia Freier hat bereits eine bewegte sportwissenschaftliche Laufbahn hinter sich. Zunächst studierte sie Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Salzburg, wechselte dann innerhalb des Bachelorstudiums an die Ruhr-Universität Bochum (Schwerpunkt Freizeit-Gesundheit-Training). Das Bachelorstudium schloss die gebürtige Fuldaerin im Februar 2016 erfolgreich ab. Von April 2016 bis September 2018 war M. Pia Freier Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Schwimmen an der Sportfakultät Bochum. Parallel absolvierte sie das Masterstudium Sportwissenschaft, Schwerpunkt Sportberatung. Seit Dezember 2018 ist die aktive Wasserballerin Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Inklusion bei Prof. Dr. Sabine Radtke.